Wir waren am 9.03.25 zu Gast beim SC Wrist-Kellinghusen und konnten mit einem Paukenschlag alle Abstiegsängste hinter uns lassen.
Brett 1: Kevin Hopson (2028) – Sören Koop (2079) = 1 – 0
Eröffnung:
B07: Pirc-Ufimzew-Verteidigung
Partieverlauf:
Die Partie begann mit der Pirc-Ufimzew-Verteidigung, wobei Weiß bereits im 5. Zug die Damen tauschte und dadurch eine asymmetrische Struktur mit unrochierten Königen schuf. Schwarz versuchte mit 10…Sc6 aktives Gegenspiel zu generieren, doch Weiß setzte mit dem neuartigen 11.Sb1 fort.
Mit 14.c3 schützte Weiß seinen Zentrumsbauern und initiierte langfristigen Druck. Schwarz verpasste mit 28…Sb4? einen besseren Verteidigungszug und geriet nach 29.Txb6!+- in eine kritische Lage. Der Materialgewinn und die Dominanz der weißen Figuren führten zu einer technischen Gewinnstellung.
Mit geschicktem Figurenspiel, darunter das Umgruppieren des Springers nach g4 und der anschließenden Aktivierung der Bauern am Königsflügel, baute Weiß seine Initiative aus. Der Vorstoß 55.f5 gab den entscheidenden Impuls zur Verwertung des Vorteils.
Schlüsselmomente:
- 11.Sb1: Neuer Zug, der die Partie auf eine weniger erforschte Bahn lenkte.
- 29.Txb6!+-: Entscheidender Materialgewinn durch Ablenkung.
- 55.f5: Starker Vorstoß zur Endspielkonsolidierung.
Ergebnis:
Kevin Hopson gewann die Partie mit 1-0 nach 67 Zügen.
Fazit:
Eine sauber geführte Partie von Weiß, der nach positionellen Vorteilen geduldig auf Fehler von Schwarz wartete. Die zentrale Kontrolle und die taktische Hinlenkung in der Spätphase führten zu einem verdienten Sieg.
Brett 2: Hintze, Stefan (2058) – Fleischer, Andy (1939) = ½ : ½
Eröffnung: Sizilianisch (Alapin 2.c3) – B22
Partieverlauf: Die Partie begann mit der Alapin-Variante des Sizilianers, in der sich bereits früh ein asymmetrisches Mittelspiel entwickelte. Weiß spielte aktiv und setzte Schwarz unter Druck, insbesondere durch die energische Entwicklung der Figuren und ein druckvolles Zentrumsspiel. Schwarz rochierte früh und verteidigte sich solide, aber mit 17…Db4?? unterlief ihm ein schwacher Zug, der Weiß einen durchschlagenden Angriff beschert hätte.
Mit 24.d5! brachte Hintze eine dynamische Wendung ins Spiel und setzte Fleischer weiter unter Druck. Trotz einiger Ungenauigkeiten konnte Schwarz jedoch verteidigen und ins Endspiel überleiten, in dem er sich nach weiteren Abtauschen stabilisierte. Nach 37.De5 einigten sich die Spieler auf ein Remis, da keine der Seiten eine klare Gewinnfortsetzung hatte.
Fazit: Weiß hatte die aktivere Stellung und eine druckvolle Partieanlage, während Schwarz mit solidem Gegenspiel und präziser Verteidigung ein Remis sicherte. Eine lehrreiche Partie, die zeigt, wie wichtig präzise Zugfolgen in dynamischen Mittelspielen sind.
Brett 3: Torsten Noldt (1959) – Wolfgang Schluenz (1997) = 1 – 0
Eröffnung: A43 – Alt-Benoni
Partieverlauf und Analyse: Die Partie begann mit dem Alt-Benoni-Aufbau, wobei Weiß frühzeitig die Kontrolle über das Zentrum beanspruchte. Schwarz entschied sich für ein aggressives …f5 und spielte ein flexibles Gambit, das zu dynamischem Spiel führte.
Bereits nach wenigen Zügen war erkennbar, dass Weiß die Initiative übernahm, insbesondere nach 9. Dc2 mit der Drohung eines königsseitigen Angriffs. Schwarz geriet zunehmend in eine passive Stellung, insbesondere nach 13… Lf5, da das weiße Druckspiel den Entwicklungsrückstand von Schwarz betonte.
Ein kritischer Fehler geschah mit 15… Sxd5??, nach dem Weiß entscheidenden Vorteil erlangte. Von diesem Moment an spielte Weiß sehr energisch weiter, nutzte Ungenauigkeiten wie 20… Tc7?? aus und verstärkte den Druck kontinuierlich.
Besonders bemerkenswert war das schöne Opfer 33. Se6+!!, das die schwarze Stellung vollends kollabieren ließ. Nach dem Turmverlust und weiteren taktischen Drohungen konnte Schwarz die Partie nicht mehr retten, und Weiß setzte souverän mit 37. Db5+ fort, was zum Matt oder Materialverlust führte.
Fazit: Weiß spielte eine überzeugende Partie mit starkem positionellen Druck und einer taktisch brillanten Schlussphase. Schwarz konnte nach dem kritischen Fehler im Mittelspiel nicht mehr zurückkommen und musste sich letztlich der kombinierten Kraft von Initiative, Figurenkoordination und taktischer Wucht geschlagen geben.
Ergebnis: 1-0 für Torsten Noldt.
Brett 4: Koop, Böge (1893) – Rohde, Patrick (2001) = ½ : ½
Eröffnung: Caro-Kann (Panow-Angriff) – B14
Partieverlauf: Die Partie begann mit dem Panow-Angriff gegen Caro-Kann, einer scharfen Variante, die aktives Spiel für Weiß ermöglicht. Beide Spieler entwickelten ihre Figuren solide, wobei Schwarz mit 9…Sc6 eine neue Idee ins Spiel brachte. Weiß versuchte, durch das Manöver 15.Db3 den Druck auf den isolierten Bauern d5 zu erhöhen, doch Schwarz verteidigte umsichtig.
Im Mittelspiel entstand ein dynamisches Gleichgewicht, wobei sich nach 22.Sxg6 hxg6 ein leicht besseres Spiel für Schwarz andeutete. Mit 28.Lg5?? unterlief Weiß jedoch ein schwerwiegender Fehler, der Schwarz die Möglichkeit zum entscheidenden Vorteil gab. Schwarz verpasste jedoch mit 30…f6?? den klaren Gewinnzug 30…e3, wodurch Weiß sich durch Damentausch wieder stabilisieren konnte. Nach 33.Dxc4 einigten sich beide Spieler auf ein Remis.
Fazit: Eine umkämpfte Partie, in der beide Spieler Chancen hatten. Weiß spielte druckvoll, verlor jedoch im Mittelspiel den Faden. Schwarz hatte die Chance auf einen entscheidenden Vorteil, vergab sie jedoch durch eine Ungenauigkeit im Endspiel. Ein lehrreiches Beispiel für die Bedeutung genauer Berechnungen in kritischen Momenten.
Brett 5: Ivens, Birger (1918) – Andreas, Thomas (1682)
Eröffnung:
C54: Italienische Partie (Hauptvariante)
Partieverlauf und kritische Momente:
- Eröffnungsphase:
Die Partie begann mit der klassischen Italienischen Partie. Beide Spieler entwickelten ihre Figuren harmonisch, wobei Schwarz mit 6…Sa5 den Läufer auf c4 früh angriff. - Übergang ins Mittelspiel:
Weiß entschied sich mit 7.Lxf7+ für eine forcierte Variante, die den schwarzen König zur Rochadeverhinderung zwang. Schwarz antwortete mit 8…Te8, einer Neuerung (N), um das Zentrum zu stabilisieren. Weiß nutzte dies mit 9.bxa5, um die Stellung aktiv zu gestalten. - Strategische Entscheidungen:
- Schwarz verzichtete auf 9…d5, was zu einer dynamischeren Stellung geführt hätte.
- Weiß bereitete mit 10.Sa3 und 11.Sc4 eine bessere Figurenaufstellung vor.
- 12…h6 verhinderte das Eindringen eines weißen Springers nach g5, ließ jedoch Weiß weiterhin mit Raumvorteil agieren.
- Schlussphase:
- Weiß versuchte mit 17.e5, die Stellung zu öffnen und den d5-Springer unter Druck zu setzen.
- Schwarz konterte mit 17…Sd5 und hielt die Stellung ausgeglichen.
- Nach 18.a3 kam es zu einer gerechten Punkteteilung.
Ergebnis:
Remis (½-½) nach einer ausgeglichenen Partie.
Fazit:
Eine solide Partie, in der Weiß früh eine strategische Initiative übernahm. Schwarz verteidigte jedoch umsichtig und hielt das Gleichgewicht, was zu einer gerechten Punkteteilung führte.
Brett 6: Luca Jasmer – Kampflos
Luca hatte das Glück oder Pech je nach Ansicht mit einem kampflosen Punkt die Partien von der Seitenlinie beobachten zu können.
Brett 7: Moskalenko, Michael (1713) – Wasserthal, Matthias (1491) = 1 – 0
Eröffnung:
Katalanisch (E09)
Die Partie begann mit der Katalanischen Eröffnung, wobei Weiß früh eine strategisch solide Stellung aufbaute. Schwarz versuchte, mit 9…b5 das Zentrum und die Flügelbalance zu stören, jedoch konnte Weiß mit 10.b3 und 11.Td1 gut dagegenhalten. Der positionelle Kampf entwickelte sich weiter, wobei Schwarz mit 12…Lxc4 eine neue Dynamik einbrachte.
Nach 17.Sxb6 axb6 hatte Schwarz einen rückständigen Bauern auf a6, während Weiß durch geschicktes Figurenspiel (19.De4 und 21.Dh4) leichten Vorteil erzielte. Die Stellung blieb jedoch im Gleichgewicht, bis Schwarz mit 27…f6 eine strategische Schwächung seiner Bauernstruktur zuließ.
Im Endspiel mit Türmen und Läufern konnte Weiß durch 29.Tb7 Druck aufbauen, während Schwarz mit 30…f6 und 32…f4 versuchte, Gegenspiel zu kreieren. Die Entscheidung fiel mit 57.Kb5, wonach Schwarz mit 57…Ta7?? eine entscheidende Ungenauigkeit beging. Dies erlaubte Weiß, mit 58.a5 und 59.a6 den entscheidenden Freibauern durchzudrücken.
Schlussendlich gewann Weiß nach 59.a6 und dem unvermeidbaren Durchmarsch des Bauern. Ein positionell sauber gespielter Sieg für Moskalenko.
Brett 8: Möller, Birte (1123) – Powierski, Christian(1805) = 0 – 1
Christian konnte sich als klarer Favorit durchsetzen und fuhr den Punkt schnell ein.