12.000 Jahre

Mittlerweile findet dieses Turnier zum zweiten Mal hier in Bad Wildungen statt. Der Ort und die Gegend sind unbestritten ganz nett, aber nicht gerade ein Traumziel, das uns jedes Jahr auf ein Neues überrascht. Ergo bin ich (und auch Torsten) froh, daß nächstes Jahr die Location wechselt; es geht nach Bad Neuenahr. Dorthin sollte es eigentlich 2022 schon gehen, aber die Ahrtal-Flut spülte diesen Plan sozusagen über Nacht den Fluß hinab.

Jetzt aber mal zu der geheimnisvollen Zahl in der Überschrift: auch und gerade beim Schachspiel bringt Erfahrung Punkte. Und so kam es, das sich bei einem Abendessen Torsten die Frage stellte, wie viele Jahre Schacherfahrung alle Teilnehmer bei diesem Turnier so zusammenbringen. Ein kurzer Überschlag ergab, dass sich locker mehr als 12.000 Jahre Erfahrung in einem Saal versammeln. Diese Zahl ist allerdings nichts gegenüber den Zahlen in der Reiskornlegende, dort wären auf dem 15. Feld bereits 16.384 Reiskörner gestapelt (müsste ein ziemlich großes Schachbrett sein…).

Aber zurück zu den 64 Feldern im Turnierschach. Torstens Eröffnungszüge heute waren eher eine Kampfansage an seinen Gegner, die nach 10 Zügen jedoch nicht die gewünschte Wirkung zeigte – ich hatte meinen Gambitbauern noch nicht zurück und stand dazu noch ein wenig unter Druck. Doch mein geschultes Auge fand danach zum Glück einen Weg, die Partie ausgeglichen zu halten und wir einigten uns dann auf ein friedliches Remis.

Mit nun 2,5 Punkten aus 4 Partien wird es auch morgen natürlich nicht leichter (es spielen ja immer punktgleiche Teilnehmer gegeneinander (Schweizer System)). So ist morgen wieder mal ein Fidemeister mit 2215 ELO „vor meiner Flinte“….

Nach der Partie ging es am Nachmittag nach Kassel, u.a. zum Shoppen und in den Bergpark Wilhelmshöhe (Unecso Weltkultur-Erbe) zu den zwei Schlössern, die wir am Donnerstag oben vom Herkules aus gesehen hatten. Montags geschlossen 🫤, aber beide Gebäude sind auch von außen eindrucksvoll: die Löwenburg, sieht aus wie ein mittelalterliches Märchenschloss, ist aber erst ein bisschen älter als 200 Jahre. Sie wurde als „Lustschloß“ von den Hausherren des Schlosses Wilhelmshöhe gebaut. Im Bergpark gibt es herrliche Wege zum Schlendern.

Und übrigens: Torsten hat die Shoppingwertung auf den letzten Metern gewonnen, mit zwei Westen und einer Fliege (eigentlich lag ich bis dahin fast uneinholbar vorne).

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