Aus 0 mach 2,0:

Es war vollbracht: gestern am frühen Abend, nach vier Stunden am Brett, trudelte der erste Punkt auf Torstens Konto ein. 

Um 18h40 befürchtete ich schon eine weitere Niederlage, da zu diesem Zeitpunkt Borussia Dortmund in der Allianz Arena mit 1-0 in Führung ging. Es gibt nämlich einen statistischen Zusammenhang zwischen den Ergebnissen von Torsten beim Schach und denen vom FC Bayern. Eine erweiterte statistische Prüfung ergab jedoch, dass es eine solche Korrelation gibt, sie aber nur für die Liga-Spiele statistisch signifikant ist.

Für eine weitere Statistik ist die Datenlage noch extrem dünn. Die Arbeitsthese lautet nach 6 von 9 Partien eines Turniers mit Doppelrunden „mit steigendem Alter der Gegner wächst die Punkteausbeute“. In den ersten 4 Runden lag das Alter der Gegner zwischen 12 und 30 Jahre alt und stieg danach auf 50+. Ob sich dies so fortsetzt, werden wir beobachten.

Nach dem ersten Sieg wäre ja gestern Abend eigentlich ein Festessen angemessen. Nur, die meisten Partien am Nachmittag enden so ca. 19h und dann bricht eine Vielzahl der 2.700 Spielern direkt zum Abendessen auf. Ergo, die Restaurants in Gehentfernung zum Kongresszentrum sind voll. 

Bis Torsten sich vom Fliege-tragenden Schachspieler zu einem üblichen Freizeitklamotten-Träger wandelte, war es schon fast 20h und bei dem Italiener unserer Wahl war kein Tisch mehr zu kriegen. Dort empfahl man uns einen anderen Italiener – 20 Minuten zu Fuß. Pasta & Pizza war lecker.

Wegen der Zeitumstellung gab ich mir heute morgen theoretisch 20 Minuten mehr Schlaf und saß grade beim Pläne machen am Frühstückstisch als Torsten sich bereits mit einem sehr zügigen Remis meldete. Nach nur 13 Zügen gegen einen Spieler aus Thüringen mit einer Wertungszahl von 2076. Die beiden hatten einen langen Schnack vor der Partie, wobei Torstens Redebeiträge zeitlich bei max. 10% lagen. War etwas unüblich, aber nett…; meist sitzen sich die Spieler vor einer Turnierpartie schweigend gegenüber.

Meine Planung, mit der Bahn an den Rhein zu fahren, wurde durch das schnelle Remis über den Haufen geworfen und stattdessen ging es – diesmal bei schönstem Sonnenschein und gemeinsam – in den Schlossgarten. Am Nachmittag gab es statt Spaziergang am Rhein mal wieder die übliche Einkehr im „Café Kongress“ gegenüber des Spielortes. Normalerweise wäre der Laden am Ostersonntag bzw. -Montag geschlossenen. Da das Geschäft mit den Schachspielern brummt, haben sie geöffnet. 

Der Saharastaub hinterließ nach dem Regen in der Nacht ein paar deutliche Spuren auf dem Audi was Torsten gar nicht gefiel. Mich stört das mal gar nicht, zumal für die Rückfahrt am Dienstag sowieso Regen angesagt ist

Neuigkeiten gibt es zu vermelden von der TV-Fernbedienung: die neuen Batterien haben eine eher unerwartete Wirkung verursacht; statt das Gerät auszuschalten, wechselt die ominöse Taste oben rechts nun zu Programmplatz 3. Das Fenster zickt ebenfalls noch, nur manchmal – mit dem richtigen Wums – bekomme ich es zu. Es ist also wichtig, den richtigen Wums hinzukriegen … (nicht wahr, Olaf?). 

Wie sieht die interne Vereinswertung nach der 6. Runde aus?

Susanna: 3,5 Punkte (Platz 358 von 1.177)

Kevin: 2,5 Punkte (Platz 574 von 935)

Torsten: 1,5 Punkte (Platz 879 von 935)

Auch bei der Partie in Runde 7 konnte Torsten eine Gutschrift auf seinem Punktekonto verbuchen. Mit nun 2,0 Punkten ist er seinem Ziel von 2,5 aus 9 Runden schon sehr nahe.

In der 7. Runde heimste auch Kevin ein Remis ein, Susannas Serie der ersten Runden ist leider heute gerissen:

Susanna: 3,5 Punkte (Platz 496)

Kevin: 3,0 Punkte (Platz 559) Torsten: 2,0 Punkte (Platz 865)

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