Für Schach-Affine kann das Läufer-Paar etwas Gutes & Mächtiges auf dem Brett darstellen; Zugang sowohl auf weiße als auch schwarze Felder, sie können sich schnell übers Brett bewegen und können zur Verteidigung sowie im Angriff flexibel eingesetzt werden. 

Das mit der Geschwindigkeit mag für Läufer auf dem Schachbrett zutreffen, für Büsum an einem sonnigen Brückentag vor dem 3. Oktober ganz sicher nicht. Strandpromenade, Einkaufsstraße, Restaurants und Cafés sind rappelvoll. Mit zwei Anfragen für eine Reservierung für heute Abend bin ich bereits gescheitert – mal gucken, wo es uns hin verschlägt. Ab morgen wird es leerer…

Hat das Läufer-Paar auf dem Brett Torsten geholfen? Als ich nach 3 Stunden Spielzeit mal in den Spielsaal schlenderte, hatte er es, sein Gegner allerdings noch Läufer und Turm … Mit meinem geringen Schachverständnis meinte ich, Torsten schon auf verlorenem Posten zu sehen. Alle Wetten standen gegen ihn und auch ein erfahrener Schach-Kollege prognostizierte eine Niederlage. Torsten war so konzentriert, dass er mich nicht mal bemerkte. Also war Daumendrücken angesagt. 

Torsten: mit Weiss wurde es für mich im Englischen Vier-Springer-Spiel bereits im sechsten Zug aufregend. Gegen den 2160iger gewann ich tatsächlich einen Bauern, doch dies rächte sich bereits nach weiteren 6 Zügen: ein Doppelbauer, ein enormer Entwicklungsrückstand sowie eine sehr eingeengte Stellung zwangen mich letztendlich zu einem Qualitätsopfer. Von nun an kämpfte ich bis zum 60. Zug verzweifelt um ein Remis. Mein Läuferpaar half mir dabei, diverse Bauern zu tauschen und schließlich opferte auch er eine Qualität, womit allerdings ein für ihn nicht zu gewinnendes Endspiel meines Königs gegen seinen letzten Bauern entstand – Remis. 

Es hat sich mal wieder gezeigt: Torsten ist ein Kämpfer und hat dem wesentlich stärkeren Gegner schlussendlich das Remis abgetrotzt. Also, wer kämpft hat eine Chance, wer nicht kämpft hat schon verloren. 
Das anschließende Eis hat er sich damit mehr als redlich verdient. 

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