Der Mond: machtvoller Schein oder scheinbare Macht? Jedenfalls war während Torstens Partie heute Vormittag Vollmond und vielleicht beeinflusste die Kraft unseres Erdtrabanten sein Spiel in irgendeiner Weise. Dazu mehr weiter unten, außer der kleine Hinweis, dass es die längste Partie (von 103 Partien) der Runde 2 war (etwas über 6 Stunden ! ).
Wo es gestern noch schön sonnig war, zeigen sich heute hell- bis mittelgraue Wolken, die auch hier und da ein paar Tropfen verlieren. Kein Problem, es findet sich immer ein windstilles und trockenes Café mit gutem Kaffee für mich und meinen Krimi.
Nicht nur der Mond hat zugenommen, auch im Ort wird es zunehmend voller. Wegen des Feiertags am 3. Oktober ergibt sich die Chance mit dem Brückentag ein laaaanges Wochenende hier zu verbringen – und das scheinen viele Menschen entsprechend auszunutzen.
Ich musste heute noch meinen Bundesliga-Tipp fürs Wochenende abgeben (gewinnt Bayern in Leipzig?) und auch Torsten hatte in der 2. Runde ein Spitzenspiel vor sich – gegen den Titelverteidiger des letzten Jahres, immerhin ein Fide-Meister mit über 2200 ELO. Vielleicht passe ich – je nach Torstens Ergebnis – meinen Fussball Tipp noch an?
Beim Schach heißt es, dass ein klar besserer Spieler dreimal „totgeschlagen“ werden muss: 1x in der Eröffnung, 1x im Mittelspiel und 1x im Endspiel … In dieser Rechnungsweise war der Ablauf dann wohl 1-0, 2-0 und 0-1. Nach dem 2-0 dachte der Fide-Meister zwar ziemlich lange über ein Remisangebot von Torsten nach, entschied jedoch dagegen und setze sich im letzten Drittel leider durch:
Torsten: Ich kam in meiner heutigen Partie mit Weiß gut aus der Eröffnung und konnte meine Stellung Stück für Stück verbessern. Mit dem Läuferpaar und meinen Schwerfiguren auf offenen und halboffenen Linien dominierte ich meinen favorisierten Gegner. Ich konnte jedoch keine wirkliche Gewinnfortsetzung entdecken und so glich der Fidemeister im 30. Zug aus. Als ich dann auch noch meinen Turm im Endspiel falsch postierte, marschierte sein Freibauer auf der A-Linie immer weiter in Richtung meiner Grundlinie.
Meine letzte Fehleinschätzung war, dass ich ein Dauerschach gesehen hatte, aber der schwarze König konnte nach einer Reise quer über das Schachbrett schließlich eine sichere Bleibe finden. Der Bauer wandelte sich um und ich gratulierte meinem Gegner zum Sieg. Die Turnierleitung war froh, dass sie nun endlich die Auslosung der nächsten Runde starten konnte – wir waren die letzten, die noch gespielt haben.
Einen Preis gewinnt Torsten auf jeden Fall: er ist der best gekleidete Teilnehmer im Turnier 😎