Wassergymnastik, schwarze Dame auf Irrwegen und Hole-in-one
Es ist jetzt 12h30 und seit ungefähr zwei Stunden halte ich mich auf der Liegewiesen neben dem Hotelpool auf. Was hat das mit der Überschrift zu tun? Aus dem Poolgebäude dringen deftige Beats und die Stimme eines Animateurs – und das seit zwei Stunden. Ich hab‘ natürlich mal reingeluschert mit der Erwartungshaltung dort knackige Menschen im Pool zu sehen. Aber weit gefehlt: das Durchschnittsalter lag deutlich über 70 Jahren. Chapeau; ich blieb meinem Buch treu 😎.
Das Poolgebäude grenzt direkt an den Spielsaal und hoffentlich sind die Beats dort nicht zu hören – Schachspieler sind ja leicht aus ihren Berechnungen zu reißen und lärmempfindlicher als die Finalisten auf dem All England Law and Croquet Club. Ganz so lang wie das diesjährige Wimbledon-Finale hat die heutige 2. Partie von Torsten nicht gedauert, aber mit etwas mehr als drei Stunden musste er doch hart für den nächsten halben Punkt kämpfen…
Torsten: ja, das ist wieder mal wahr – mit den schwarzen Steinen begab sich meine Dame in unübersichtliches Terrain und musste immer wieder weichen – das hatte ich klar unterschätzt und hätte es natürlich besser wissen müssen :-).
Die weissen Figuren drangen auf meinem Damenflügel ein und nach einigen kleineren Gemetzeln blieb leider einer meiner Bauern auf der Strecke… Doch mein Figurenspiel konnte ich verbessern, sodass es erneut für ein Remis langte – war aber knapp, insbesondere da beide Spieler einen Qualitätsgewinn für Weiss übersehen hatten – also viel Glück heute.
Petra: Als Ausgleich ging die anschließende Minigolf-Partie gegen mich mit einem haushohen Sieg an Torsten. Gefühlt liege ich bei diesem Zeitvertreib über die gesamten Jahre hinweg 1.579 zu 0 hinten und werde auch bei den Offenen Bad Wildunger Meisterschaften klar den 2. Platz belegen. Macht nix; bei der Spezialwertung „Hole-in-One“ habe ich zumindest Chancen (nach der 1. Runde steht es 3:1 bei 58:46 Schlägen).
Morgen geht es für Torsten gegen einen Spieler aus der Ukraine, der zwar mit einer Deutschen Wertungszahl von 1850 gelistet ist, aber wie bei vielen Schachspielern hier am Brett deutlich besser performt. Mal gucken, ob vielleicht mal ein ganzer Punkt herausspringt. „Хороший день“ (khoroshyy den, ausgesprochen: kchoroschy den) wäre dann die Begrüßung am Brett.