Tag 3 (01.10.2022) – Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende….
Kaum hatten wir uns an blauen Himmel gewöhnt, ist es auch schon wieder vorbei. Da saß ich dann beim Frühstück mit Blick auf die Nordsee und konnte die Regenschauer hereinziehen sehen; mal war die Förderplattform Mittelplate deutlich zu sehen, dann verschwand sie in der Gischt des nächsten Schauers.
Bei Torsten müsste heute eher ein sprudelnder Ideen-Regen auf ihn herabstürzen, um die Aufgabe am Brett zu meistern.
Mittags machte der Regen mal eine Pause und die Menschen fluteten wieder das Zentrum des Ortes. Einen größeren Menschenauflauf gab es am frühen Nachmittag am Becken des Museumshafens in Gestalt eines kleinen Seehundes, der dort plötzlich im Wasser auftauchte. Da hat sich der kleine Heuler aber mal buchstäblich in eine Sackgasse manövriert und die Schleuse geht erst wieder um 15h30 auf. Hoffentlich findet er den Weg raus.
Apropos manövrieren: auch Torsten´s heutige Partie scheint viele langfristige Manöver zu enthalten – jetzt (14h10) hab‘ ich noch nix von ihm gehört… Prompt kommt er gerade zur Tür herein.
Gegen den Internationalen Meister Detlef Heinbuch gab es mit 4h10 wieder eine lange Partie. Ich habe mich in den ersten 30 Zügen gut gehalten und es war ein ausgeglichener Partieverlauf. Mein Remisangebot im 26. Zug wurde schweigend von dem Internationalen Meister abgelehnt. Leider verlor ich nun ein wenig den Faden in dieser Partie, aber zum Glück hat mein Gegner in Zeitnot auch nicht die besten Züge gefunden.
Doch dann passierte es: ein Mattmotiv führte zu einem Anfall von Schachblindheit und die Dame schlug einen Bauern, der durch einen Springer gedeckt war. Falls der Springer die Dame schlägt, folgt ein sofortiges Matt. So war es gedacht, aber es war gar kein Matt. Der Springer schlug die Dame und besiegelte den Verlust schlagartig – aber nicht für mich, sondern für meinen Gegner, den Internationalen Meister !
Hier der offizielle Turnierbericht aus Runde 3:
http://osem-sh.de/images/Berichte/OSEM-SH_2022_-_Bericht_Tag_3.pdf
Auch ein IM muss mal gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner die Segel streichen. Mit jetzt 2,5 Punkten aus 3 Runden wird es morgen auch nicht leichter. Egal, Punkt ist Punkt. Jetzt ködert Petra mich mit der Aussicht auf ein Abendessen in einem Steakhouse – allerdings nur, wenn morgen (mindestens) ein Remis herauskommt. Zur Motivation werden wir gleich mal ein Lokal mit Oldies und Evergreens entern.