Zur diesjährigen VM haben sich 26 Spieler angemeldet und ich habe mich in einem Anfall von geistiger Umnachtung dazu entschlossen das Turnier mit einem Bulletin zu begleiten. Also hier sind Sie die Heroen die um die wichtigste vereinsinterne Krone kämpfen.

Turnierdetails auf Chess Results

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1.Noldt,Torsten1963
2.Fleischer,Andy1943
3.Sosna,Volker1734
4.Priebe,Fabian1696
5.Sadeghpour,Alireza1646
6.Brehm,Mario1551
7.Heine,Hellmut1535
8.Landmann,Kian Bennit1524
9.Schwanke,Enno1417
10.Harden,Hans-Henning1414
11.Schoenfeld,Ralf1407
12.Göring,Mike1407
13.Odor,Levente-Ferenc1405
14.Rennwandt,Dennis Tobias1358
15.Ahrens,Hanno1317
16.Wisniewski,Wojciech1274
17.Schiller,Kasimir1272
18.Bulat,Jonut1260
19.Stange,Christian1222
20.Binsch,Dirk1195
21.Hamid Khalid,Khalid1128
22.Stoyke,Patrik1117
23.Eibel,Sergej1112
24.Boiko,Bogdans935
25.Zimmermann,Julius834
26.Halini,Abdul Jamil 

Einige Anmerkungen zu den Spielern.

An Nr.1 Torsten der in den letzten zwei Jahren immer die Nase vorn hatte und auch dieses Jahr bestimmt ganz oben mitspielen wird.
Nr.3: Volker ist ebenfalls ein Taktikfuchs allerdings kann es ihm passieren das er etwas übersieht.
Nr.4 Fabian stark im Kommen und Eröffnungstheoretisch sehr versiert überschätzt manchmal seine Stellung und überzieht sie.
Nr.5 Alireza ein junger Wilder ebenfalls wie Fabian und Eröffnungstheoretisch sehr gut aufgestellt.
Nr.6 Mario ein grundsolider Spieler der sich den Ansturm der Jugend stellt.
Nr.7  Ebenso wie Mario wird sich Helmut gegen die Jugend strecken müssen.
Nr.8 Kian jugendlicher mit Potential.
Nr.9 Enno kann ich noch nicht einschätzen.
Nr.10 Hans spielt solide und defensiv und zu vorgerückter Stunde wird es Konditionsmäßig  schwierig.
Nr.11 Ralf unser Webmaster und engagierter Schachfreund kann taktisch noch ein wenig zulegen.
Nr.12 Mike ist engagiert und motiviert.
Nr.13 Levente spielt sehr solide und vorsichtig das Eröffnungsbuch ist gut sortiert.
Nr.14 Dennis hat die erste Runde verschlafen wäre mir auch glatt passiert
Nr.15 Hanno kenne ich noch nicht schön das Du dabei bist.
Nr.16 Wojciech keine Ahnung wie man deinen Namen ausspricht aber solide die erste Partie ohne Probleme gewonnen.
Nr.17 Kasimir schön das Du dabei bist.
Nr.18 Jonut ein Jugendlicher der ebenso wie Fabian, Alireza und andere starkes Potential hat.
Nr.19 Christian freundlicher solider spielender Schachfreund.
Nr.20 Dirk spielt solide und deutlich stärker als seine Zahl aussagt.
Nr.21 Khalid sollte die Eröffnung besser behandeln.
Nr.22 Patrik Jugendlicher der seine Zeit nutzt und genau nachdenkt und keine groben Fehler macht.
Nr.23 Sergej taktischer Spieler der noch im Positionsspiel zulegen kann.
Nr.24 Bogdans sammelt erste Erfahrungen
Nr.25 Julius hat nichts zu verlieren und kann befreit aufspielen.
Nr.26 Jamil welcome bei deinem ersten Erwachsenenturnier

Last but not least meine Wenigkeit ich freue mich mit Euch ein schönes Turnier zu spielen und als Nr.2 rechne ich mir Chancen auf Platz 1 aus.


Runde 1:

Spieltag: 14.09.024

WeißDWZSchwarzDWZErgebnisErwartung
1Stoyke1117Noldt1963=010,0010,999
2Fleischer1943Odor1405=100,9710,029
3Koschitzky1621Ivens1918=  0,1470,853
4Schiller1272Sosna1734=0,0510,949
5Rennwandt1358Priebe1696=0k1k0,1160,884
6Bulat1260Sadeghpour1646=010,0860,914
7Brehm1551Heine1535=  0,5230,477
8Eibel1112Landmann1524=010,0730,927
9Schwanke1417Boiko935=100,9560,044
10Binsch1195Harden1414=100,2190,781
11Hamid Khalid1128Göring1407=010,1620,838
12Schoenfeld1407Halimi0=1010
13Zimmermann834Ahrens1317=010,0440,956
14Wisniewski1274Stange1222=0,5730,427
15Graeber1176Gold1235=½½0,4170,583

Kommen wir zu den Partien:

In Stoyke,Patrik – Noldt,Torsten
war Torsten natürlich haushoher Favorit und wurde dieser Rolle nach 20 Zügen nascheinend  gerecht. Wer die Partie allerdings nachspielt wird erkennen das Patrick lange Zeit durch gründliches Nachdenken mithalten konnte und eine starke Leistung bot.

Bei Fleischer,Andy gegen Odor,Levente-Ferenc
gab es einen kurzen Augenblick in der Eröffnung wo Schwarz einen leichten Vorteil erreichen konnte. Doch danach wurde Schwarz ständig unter Druck gesetzt was zu einer vorteilhaften weißen Stellung führte. Diesen Vorteil verspielte ich wiederrum leichtfertig konnte aber im Endspiel erneut eine Druckstellung aufbauen in dessen Folge eine Kombination von mir eine Leichtfigur gewann.

Bulat, Jonut – Sadeghpour, Alireza
Jonut kam sehr gut aus der Eröffnung und hatte sowohl die einfacheren Pläne als auch größere Möglichkeiten um in Vorteil zu gelangen. Ein scheinbarer taktischer Bauerngewinn von Jonut erwies sich nach einem übersehenen Zwischenschach und anschließenden Fehlzug mit der Dame als Figurenverlust. So hatte Alireza keine Mühe den Pinkt nach Hause zu bringen.

Binsch,Dirk gegen Harden,Hans-Henning
spielten am längsten und die Partie sah auch lange nach einem Remis aus auch wenn die weiße Stellung leichter zu spielen war. Hans wollte zu vorgerückter Stunde das Remis durch Damentausch zementieren doch dies verlor nicht nur einen Bauern sondern sogar die ganze Partie.

Schwanke,Enno – Boiko,Bogdans
Ich nehme mal an das Bogdans im bemühen den starken weißfeldrigen Läufer abzutauschen den Bauernverlust übersah in der Folge unterliefen ihm noch einige andere leichte Fehler sowie ein nicht gerechtfertigtes Läuferopfer sodass Enno zügig zum Mattangriff kam.

In Hamid Khalid,Khalid – Göring,Mike
verschwendete Weiß in der Eröffnung ein Tempi nach dem anderen. In der Folge konnte Mike seinen Gegner an die Wand spielen und mit einen direkt verwandelten Bauern mattsetzen.

Anekdote: Eben deswegen

Als der damalige Weltmeister Aljechin bei einem Spaziergang in Paris ein kleines Café betrat, um dort eine Erfrischung einzunehmen, bemerkte er, dass im selben Raum Schach gespielt wurde.
Nach einer Weile wurde er von einem Herrn gebeten, mit ihm doch eine Partie Schach zu spielen. Der Weltmeister willigte ein, die Gegner setzten sich daraufhin an einem Tisch und stellten die Figuren auf.
„Ich gebe Ihnen einen Turm vor“, sagte der Weltmeister.
Leicht entrüstet erwiderte sein Kontrahent: „Aber wieso denn? Sie kennen mich doch überhaupt nicht.“
„Eben deswegen!“ antwortet Aljechin.

Taktik-Ecke (Lösungen in der nächsten Ausgabe in Runde 2)

Reagieren Sie auf den letzten Zug Sf6-g4 mit h3 oder g3?

Schwarz hat Se4-g5 gespielt; zur Wahl stehen jetzt Sf5 und Kf1.

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Runde 2:

Spieltag: 11.10.2024

Noldt1963Schwanke1417=½½
Landmann1524Fleischer1943=01
Göring1407Ivens1918=01
Sosna1734Schoenfeld1407=
Ahrens1317Priebe1696=0k1k
Sadeghpour1646Binsch1195=10
Stange1222Brehm1551=01
Heine1535Graeber1176=10
Gold1235Wisniewski1274=01
Harden1414Eibel1112=10
Odor1405Zimmermann834=10
Boiko935Schiller1272=
Rennwandt1358Hamid Khalid1128=10
Halimi0Bulat1260=
von Koschitzky1621Stoyke1117=  

Von 15 Partien sind 9 gespielt und eine kampflos. Zu drei Partien kann ich eine Analyse und fundierte Kommentare abgeben, weil ich die Notationen erhalten habe, Dafür schon einmal Danke.

Kommen wir also zu den Partien die ich kommentiere.

Bei Torsten Noldt gegen Enno Schwanke versuchte Weiß mithilfe der Reti Eröffnung (1. Sf3) in Vorteil zu gelangen. Zuerst sah es auch sehr gefällig aus Schwarz hatte einen Doppelbauern auf b6/b7 dann noch einen auf g6/g7. Weiß das Läuferpaar. Doch wie aus dem nichts entwickelte Schwarz gefährliches Gegenspiel und eroberte einen Bauern. Nach Abtausch einiger Figuren endete die Partie mit einem Remis. Die erste faustdicke Überraschung.

½:½

Alireza Sadeghpur – Dirk Binsch.
Alireza als Favorit konnte aus der Eröffnung heraus keinen Vorteil erzielen und Schwarz am Zug hätte mit 29. Tc5 im Spiel bleiben können. Allerdings setzte Dirk große Hoffnungen auf das Manöver Db6-f2 und Sh4 mit Königsangriff. Doch Alireza konnte den b5 Bauern einkassieren und den Angriff erfolgreich abwehren sowie selber mittels Schachgeboten den Springer h4 abholen.

1-0

Kian Landmann – Andy Fleischer
Als Schwarzer probierte ich die von Fabian Priebe empfohlene Nimzoindische Verteidigung. So richtig glücklich war ich mit meiner Stellung nicht allerdings brach Kians Stellung nach 22. Ta2 vollständig zusammen. Da er das folgende Tb1 glatt übersehen hatte.

0-1

Es stehen noch 5 Partien der zweiten Runde aus vielleicht bekommen wir ja doch noch die eine oder andere Partie zu Gesicht. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

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Runde 3:

Spieltag: 15.11.2024

Priebe1696Noldt1963=01
Fleischer1943Sosna1734=½½
Ivens1918Sadeghpour1646=  
Wisniewski1274Heine1535=1k0k
Brehm1551Landmann1524=½½
Schwanke1417Rennwandt1358=
Schiller1272Harden1414=01
Ahrens1317Göring1407=½½
Bulat1260Odor1405=01
Schoenfeld1407von Koschitzky1621=01
Binsch1195Gold1235=10
Graeber1176Stange1222=10
Stoyke1117Zimmermann834=10
Eibel1112Halimi0=01
Hamid Khalid1128Boiko935=10

Priebe – Noldt

Die Partie begann mit einer typischen Alt-Benoni-Struktur. Weiß entschied sich für das innovative 3.f3, um langfristig die Kontrolle über das Zentrum mit e4 zu sichern. Schwarz reagierte solide mit e6 und später e5, wobei er ein starkes Bauernzentrum aufbaute.
Nach 7.a4 und 8.Le2 stabilisierte sich die Stellung, wobei Weiß leichten Raumvorteil hatte, Schwarz aber keine größeren Schwächen zeigte. Im Mittelspiel initiierte Weiß nach der Rochade 13.f4, was die Stellung dynamisch öffnete. Schwarz fand mit 13…exf4 und 14…Se5 präzise Züge, um den Druck zu entschärfen.
Der schwarze Springer auf e5 war zentral aktiv, und es kam zu einem positionellen Gerangel. In 18.Sd3 und 18…Sfd7 wiederholte Weiß die Stellung für eine kurze Atempause. Mit 20.Sxe5 Sxe5 und 21.Dd2 eröffnete Weiß die Möglichkeit, Druck gegen die schwarzen Figuren aufzubauen, doch Schwarz konnte sich weiterhin behaupten. Weiß setzte auf die Aktivierung seines Läufers mit 22.Ld3 und stellte den Turm auf die offene e-Linie (23.Tae1). Schwarz fand jedoch den Gegenschlag 23…Sxf4, wodurch er die Initiative übernahm. Die Züge 29.c3 und 30.Df3 deuteten auf taktische Drohungen hin, aber Schwarz spielte präzise mit 30…Dh4 und hielt die Stellung ausgeglichen. Der kritische Fehler kam mit 34.g3??, wodurch Weiß seinen Vorteil verspielte. Nach 34…Lxf4 35.exf5 Txe1 hatte Schwarz einen klaren Materialvorteil und einen dominierenden Läufer.
Schwarz spielte das Endspiel mit Läufer, Türmen und Bauern präzise aus. Der Vorteil wurde durch geschickte Aktivierung der Türme und Läufer weiter ausgebaut. Weiß suchte mit 49.b6 und 52.Tc8 nach Gegenchancen, doch Schwarz ließ nichts mehr anbrennen.
Nach 53.Txc4 Kxf5 54.Lg2 Tb2+ war die Stellung für Weiß unhaltbar, und Schwarz gewann verdient.

Zusammenfassung

Die Partie war ein spannender Kampf mit einem dynamischen Mittelspiel und präzisem Endspiel von Schwarz. Weiß zeigte in der Eröffnung und im Mittelspiel Kreativität, konnte jedoch nach dem entscheidenden Fehler im 34. Zug dem Druck nicht mehr standhalten. Torsten Noldt bewies im Endspiel seine Klasse und verwandelte den Materialvorteil souverän in einen Sieg.

Ergebnis: 0-1 für Schwarz


Fleischer – Sosna

Die Eröffnung war die Englische Eröffnung, Botwinnik-Variante (A36), bekannt für strategisch komplexe Strukturen und ein langsames Aufbauen der Initiative.

Beide Spieler strebten eine Fianchetto-Struktur an, mit der Kontrolle über das Zentrum durch Figuren anstelle von Bauern. Mit e4 begann Weiß, aktiv das Zentrum zu besetzen. Schwarz spielte das flexible e5, was die Stellung scharf hielt. Beide Seiten rochierten kurz und die Partie blieb ausgeglichen.
Weiß begann mit f4, um Druck im Zentrum aufzubauen. Nach Abtausch auf f4 hatte Weiß aktives Figurenspiel, während Schwarz vorsorglich den König sicherte.
Mit b4 versuchte Weiß, am Damenflügel Raum zu gewinnen, und nach Sxe6 fxe6 öffnete sich die Stellung langsam. Weiß initiierte den Vorstoß e5, was zu Spannungen im Zentrum führte. Schwarz hielt mit Dxd6 dagegen, doch Weiß konnte die Initiative durch Lf4 zurückgewinnen.
Schwarz antwortete mit e5, was ihm zwar Raum verschaffte, aber die Bauernschwächen verstärkte. Weiß positionierte seinen Läufer mit Le4 auf ein aktives Feld und hatte strategische Vorteile. Mit 26.Kg2?? statt des stärkeren 26.Df2 verpasste Weiß die Chance, den Druck zu maximieren. Schwarz konterte geschickt mit 26…Sxc4, wodurch die Partie kippte. Weiß versuchte, durch 27.Tb7+ und 28.Dc1 Gegenspiel zu entwickeln, doch Schwarz konsolidierte mit 28…Sxe3+ und erreichte eine Gewinnstellung. Nach dem Abtausch der Damen mit 30.Txd7 Dxd7 wandelte sich die Partie in ein remisliches Endspiel. Die Partie endete friedlich mit 31…Kg7, da keine Seite mehr entscheidenden Fortschritt erzielen konnte. Die Spieler einigten sich auf ein Remis.

Zusammenfassung

Die Partie war ein strategischer Kampf, in dem Weiß mit kontrolliertem Figurenspiel einen Vorteil erzielte, diesen jedoch durch 26.Kg2?? aus der Hand gab. Schwarz bewies im Mittelspiel taktische Stärke und konnte sich aus der passiven Stellung befreien. Das Endspiel verlief ausgeglichen, und die Punkteteilung war das logische Ergebnis.

Ergebnis: ½–½


Eibel – Halimi

Aufs Brett kam die Pirc-Ufimzew-Verteidigung (B07).
Schwarz drohte früh, den Bauern auf e4 zu schlagen, was Weiß durch 3.Lh3 originell, aber fragwürdig beantwortete. Schwarz reagierte mit 3…h6, um später die Option Lxh3 zu haben. Weiß entwickelte mit 4.Sc3 seine Figuren weiter, allerdings ohne klaren Plan. Im Verlauf versuchte Weiß, das Zentrum zu stabilisieren und g4 zu kontrollieren. Schwarz antwortete aktiv mit g5, was die weiße Stellung anfällig machte. Der Zug 10.Sd5?? war ein schwerer Fehler, da er Schwarz eine gewinnbringende Abwicklung erlaubte mit entscheidenden Vorteil. Die weiße Stellung war völlig offen, und Schwarz nutzte dies durch präzise Züge seine Figuren in Angriffspositionen zu bringen. Mit 22…Dxd5+ übernahm Schwarz die volle Kontrolle über das Brett, während Weiß keine effektiven Verteidigungsressourcen mehr hatte. Nach dem Abtausch der Damen dominierte Schwarz mit seinen aktiven Figuren. Weiß war gezwungen, passiv zu spielen, während Schwarz seinen Vorteil weiter ausbaute und die Gewinnführung beschleunigte. Schwarz opferte Material, um den weißen König in ein Mattnetz zu treiben. Die Partie endete mit 44…Tg1#, einem ästhetischen Mattbild.

Zusammenfassung

Die Partie zeigt, wie wichtig solide Entwicklungszüge und die Kontrolle des Zentrums in der Eröffnung sind. Weiß verlor früh den Faden und ermöglichte Schwarz, die Initiative zu übernehmen. Jamil Halimi nutzte die taktischen Fehler von Serge Eibel konsequent aus und gewann durch überlegene Figurenaktivität und einen starken Angriff.

Ergebnis: 0–1


Graeber – Stange

Die Partie folgte dem Zweispringerspiel (Fritz-Variante), einer scharfen und dynamischen Eröffnung
Weiß entschied sich für eine der Hauptvarianten des Zweispringerspiels und opferte Material für eine starke Initiative gegen den schwarzen König. In der Folge gewann Weiß einen Bauern und der schwarze König wurde bereits früh zentralisiert und geschwächt, was Weiß einen klaren Vorteil verschaffte.
Schwarz suchte mit Tb8 und Sb4 nach Gegenchancen, doch Weiß reagierte präzise brachte den schwarzen König in weitere Schwierigkeiten, und Schwarz verlor auch den letzten Rest der Initiative. Durch weitere taktische Angriffe auf die zentrale Stellung und wurde jegliche schwarze Verteidigung unterbunden. Schwarz konnte die Aktivität der weißen Figuren nicht einschränken. Der entscheidende Abzugsangriff kam mit 20.Sb6+!, wodurch Weiß den Druck auf die schwarze Stellung maximierte. Der drohende Verlust von Material und die unhaltbare Königsstellung zwangen Schwarz zur Aufgabe.

Zusammenfassung

Diese Partie zeigt die Stärke des Zweispringerspiels, insbesondere die Dynamik und den Angriffsfokus der Fritz-Variante. Jonas Graeber spielte mit Weiß ein präzises Mittelspiel und nutzte die Schwächen des zentralisierten schwarzen Königs konsequent aus. Christian Stange geriet durch ungenaue Verteidigungszüge schnell in Nachteil und konnte die weiße Initiative nicht mehr abwehren.

Ergebnis: 1–0


Hamid – Bogdans

Die Partie entwickelte sich aus dem Läuferspiel (C23), einer flexiblen und klassischen Eröffnung. Weiß begann mit einem typischen Läuferspiel. Schwarz reagierte mit Sc6, und nach 3.Df3 Df6 entstanden frühe Schwächen, da die Dame zu früh entwickelt wurde. Mit c3 und d3 sicherte sich Weiß ein solides Zentrum, während Schwarz nach die Entwicklung beschleunigen wollte. Der Damen Abtausch führte zu einem Endspiel-artigen Mittelspiel mit ungleichmäßigem Entwicklungstempo. Nach b4 gewann Weiß Raum am Damenflügel. Schwarz verpasste die Möglichkeit, aktiv dagegenzuspielen, und ließ nach 14.Lxb4 cxb4 eine Figur zurück, wodurch Weiß einen klaren Vorteil erzielte. Schwarz versuchte Gegenchancen zu kreieren, konnte jedoch den Entwicklungsnachteil nicht überwinden. Weiß setzte präzise fort und erlangte eine zweite Gewinnfigur.

Zusammenfassung

Die Partie zeigte ein spannendes Duell mit dynamischen Wendungen. Khalid Hamid nutzte Materialvorteile und strategische Schwächen konsequent aus, obwohl die Verwertung teilweise ungenau war. Schwarz verteidigte kreativ, verlor jedoch durch das überstürzte 26…d4?? die letzte Chance auf Gegenspiel. Das Endspiel war von präzisem Figurenspiel geprägt.

Ergebnis: 1–0


Stoyke – Zimmermann

Die Partie entwickelte sich aus der Grünfeldindischen Verteidigung mit dem selten gespielten Zug 5.Lf4 (D93). Weiß wählte einen soliden Aufbau, der auf eine harmonische Figurenentwicklung abzielte. Schwarz entschied sich mit 5…d5 und 6…b6 für den typischen Grünfeld-Indischen Plan, doch nach 7.Le2 hatte Weiß einen leichten Entwicklungsvorteil. Schwarz spielte mit 8…c5 aggressiv, verpasste jedoch mit 10…Dd7? die Gelegenheit, den Druck mit 10…Db6 aufrechtzuerhalten. Weiß übernahm mit 11.Se5± die Initiative und drohte Materialgewinn. Schwarz brachte seine Dame mit 12…Td8 in eine unglückliche Position. Weiß antwortete stark mit 13.Lc4 und opferte eine Qualität, um die schwarzen Schwächen auszunutzen. Der Zug 15…e6?? war ein schwerer Fehler, der Weiß eine Gewinnstellung verschaffte. Mit präzisem Spiel drängte Weiß Schwarz in die Defensive. Der Versuch, mit 20…Dg4?? Gegenspiel zu suchen, endete in einer Katastrophe, da Weiß mit 23.Lxg5! entscheidend Material gewann. Schwarz verlor nach 24.Dd3 endgültig die Kontrolle, da der Druck auf die schwache d-Linie und das Zentrum zu stark wurde. Nach 30.f4 begann Weiß, die Partie sicher in ein gewonnenes Endspiel zu überführen. Weiß wandelte den Vorteil mit klarem Plan in einen Sieg um. Die schwarzen Bauernschwächen und die mangelnde Koordination der Figuren führten zu einem unausweichlichen Verlust. Der finale Angriff mit 61.Dg6# besiegelte das Schicksal von Schwarz.

Zusammenfassung

Patrick Stoyke demonstrierte eine überzeugende Partie mit aggressivem und genauem Spiel. Die Partie war ein Lehrstück in der Bestrafung ungenauer Eröffnungsspielweise und strategischer Fehler im Mittelspiel. Julius Zimmermann konnte trotz kreativer Verteidigungsversuche das Gegenspiel nicht aktivieren.

Ergebnis: 1–0


Schönfeld – von Koschitzky

Die Partie begann mit der Holländischen Verteidigung (A85). Weiß entschied sich mit 4.Lg5 für eine aktive Fortsetzung, um Schwarz früh unter Druck zu setzen. Schwarz stabilisierte seine Stellung mit 5…d6 und zeigte mit 6…Se4 Ambitionen, das Zentrum zu kontrollieren. Weiß wählte mit 8.Sxg5 und 9.0-0-0 eine aggressive Strategie, um schnellen Angriffsdruck zu erzeugen. Schwarz antwortete mit 9…Lh6, einer seltenen Fortsetzung, die Weiß zum Nachdenken zwang. Weiß baute seinen Raumvorteil mit 12.d5 aus, während Schwarz mit 12…f4 versuchte, Gegenspiel zu generieren. Mit 14…fxe3 schuf Schwarz ein starkes Zentrum, drohte jedoch auch Angriffspunkte auf der eigenen Seite. Nach 16.Dd2 erreichte Weiß eine vielversprechende Stellung, doch Schwarz patzte mit 17…h6?, was Weiß die Möglichkeit gab, mit 18.g4+- einen starken Vorteil zu erlangen. Statt den Gewinn mit 21.Sxd7+ direkt zu sichern, beging Weiß mit 21.Dxg5?? einen entscheidenden Fehler, der Schwarz die Möglichkeit zu einem Konterangriff eröffnete. Schwarz drehte die Partie mit 21…Kf7-+. Nach dem Abtausch von Damen und einigen Figuren stabilisierte Schwarz seine Stellung. Mit 27…Se2+ bereitete Schwarz den Vormarsch des f-Bauern vor, während Weiß keinen klaren Plan fand, um die Position zu halten. Schwarz setzte seinen Vorteil konsequent um, brachte den f-Bauern in Bewegung und kombinierte dies mit präzisem Figurenspiel. Der Zug 36…Txh4 entschied die Partie endgültig, da der weiße König zu passiv stand und Schwarz freie Bauern hatte.

Zusammenfassung

Ralf Schönfeld begann die Partie vielversprechend und erreichte im Mittelspiel eine klar vorteilhafte Stellung. Der ungenaue Zug 21.Dxg5?? kippte jedoch die Partie zugunsten von Tilo von Koschitzky, der den Vorteil im Endspiel sicher in einen Sieg umwandelte. Die Partie war ein Beispiel für die Bedeutung präzisen Spiels in kritischen Momenten.

Ergebnis: 0–1


Bulat – Levente

Die Partie entwickelte sich aus einem Damenbauernspiel (A46). Die Partie begann einer seltenen Variante. Weiß setzte mit 4.g3 auf fianchettierte Struktur, um seinen König zu sichern, während Schwarz mit 4…Db6 Druck auf das Zentrum und den Damenflügel ausübte. Nach 6.c3 stand Schwarz leicht angenehmer, da er das Zentrum stabilisierte und Gegenspiel am Damenflügel vorbereitete. Weiß spielte mit 7.Lc1 einen passiven Zug, der Schwarz erlaubte, Raum zu gewinnen. Nach 10.Lxb4 Sxf3+ 11.exf3 Dxb4+ entstand eine Stellung, in der Schwarz dank aktiver Figuren und besserer Bauernstruktur im Vorteil war. Schwarz übernahm die Initiative und übte Druck auf die weiße Stellung aus. Weiß hatte Probleme, seine Figuren zu koordinieren, und Schwarz baute mit 16…Da5+ seine Dominanz aus. Nach dem Damentausch war Schwarz weiterhin im Vorteil, da er die Kontrolle über den Damenflügel behielt. Mit 20…b5 und 22…La6 erzwang Schwarz eine Schwächung der weißen Bauernstruktur, was zu einem rückständigen Bauern auf b3 führte. Schwarz nutzte mit 24…0-0 und 26…Kf7 die bessere Stellung seiner Figuren, während Weiß keinen aktiven Plan fand. Der Vorstoß 29…Sd5+ und der anschließende Angriff auf den Bauern b5 führten zu entscheidendem Materialgewinn für Schwarz. Im Endspiel zeigte Schwarz präzises Spiel. Nach 33…h6 und 35…g5 wurden die weißen Bauern weiter geschwächt. Weiß versuchte, mit 39.Td2 Gegenspiel zu finden, aber Schwarz setzte mit 40…Te6 den entscheidenden Schlag, der die Partie besiegelte.

Zusammenfassung

Jonut Bulat konnte mit den weißen Steinen keinen Vorteil aus der Eröffnung ziehen und geriet früh in die Defensive. Odor Levente spielte konsequent auf Initiative und nutzte taktische Schwächen in der weißen Stellung aus. Nach einem dominanten Mittelspiel verwandelte Schwarz den Vorteil im Endspiel souverän in einen Sieg.

Ergebnis: 0–1



Brehm – Landmann

Die Partie startete mit einem Damengambit – Verbesserte Tarrasch-Verteidigung. Mario entschied sich früh für ein c4-d4-Aufbau, während Kian mit 4…dxc4 eine konkrete strategische Entscheidung traf, den Damenflügel zu öffnen. Ab Zug 11.N (eine Neuerung im Vergleich zu bekannten Partien) begann Weiß, eine aktive Strategie zu verfolgen, indem er mit b4 die Initiative am Damenflügel suchte. Die Folgezüge zeigten, dass beide Spieler tiefes Verständnis für positionelle Faktoren wie Zentralisierung und Läuferaktivität hatten. Schwarz verteidigte sich umsichtig mit 12…Db6 und bereitete den Hebel b5 vor. Im Mittelspiel nach 15…Tfd8 und 16.Td2 kam es zu einer kritischen Phase. Weiß suchte nach Vorteilen, während Schwarz durch solide Figurenentwicklung und das Läuferpaar die Stellung ausglich. Ein entscheidender Moment war 20…gxf6, das Schwarz das Läuferpaar sicherte, jedoch gleichzeitig Weiß die Möglichkeit gab, mit aktivem Figurenspiel Gegenspiel zu kreieren. Mario versuchte mit einem Freibauern auf der c-Linie und der Besetzung offener Linien Druck aufzubauen.
Das Endspiel war technisch anspruchsvoll. Nach 27.bxc5 entstand ein struktureller Vorteil für Weiß in Form eines Freibauern. Kian hielt jedoch durch präzise Verteidigung (z. B. 28…h6 und 30…Td8) die Balance. Ein kritischer Fehler geschah mit 40.g5??, was Weiß alle Gewinnchancen raubte. Schwarz übernahm sofort die Initiative, und die Partie kippte zu seinen Gunsten. Dennoch entschied sich Landmann trotz klarer Gewinnstellung nach 44.Zügen für ein Remis, möglicherweise aus Zeitnot oder mangelndem Vertrauen in die Verwertung.

Zusammenfassung

Die Partie zeigte ein interessantes Wechselspiel zwischen strategischer Verteidigung und aktivem Angriffsspiel. Kian Landmann demonstrierte starke Verteidigungskünste, während Mario Brehm trotz eines aktiven Ansatzes in entscheidenden Momenten an Präzision fehlte.

Endergebnis: ½-½


Ahrens – Göring

Die Partie begann mit der Abtauschvariante des Damengambits, in der beide Seiten eine solide Figurenentwicklung anstrebten. Weiß etablierte durch 4. cxd5 und 5. Lg5 früh eine gewisse Initiative, während Schwarz mit 6… Le7 und 8… 0-0 zur Königsrochade überging. Mit 11. a3 verhinderte Weiß einen potenziellen Vorstoß von Schwarz am Damenflügel (b4).
Im Mittelspiel entfalteten sich Spannungen am Zentrum und Damenflügel. Schwarz bereitete durch 15… a6 und 19… Tae8 Gegenspiel vor. Weiß hingegen drängte mit 19. a4 und 21. b5 auf einen Durchbruch. Nach 22… a5 entstand ein gedeckter Freibauer für Schwarz, der strategisches Potenzial bot.
24. Tb3??: Dieser Fehler führte dazu, dass Weiß die Kontrolle abgab. Der korrekte Zug wäre 24. Tg3 gewesen, um die Königssicherheit zu stärken. 24… Tc8??: Schwarz verpasste die Gelegenheit, mit 24… Txe3! die Partie zu seinen Gunsten zu kippen.
Das Endspiel war von Unsicherheiten und taktischen Möglichkeiten geprägt. Beide Spieler waren offenbar bemüht, ihren Königsflügel abzusichern, während sie aktiv nach Schwächen suchten. Weiß investierte viel Zeit in die Sicherheit der Königsstellung Schwarz dagegen verhinderte ein aktives Eindringen von Weiß, konnte jedoch die Stellung nicht entscheidend verbessern.
Mit 35… fxg4+: öffnete Schwarz die Stellung für den König, konnte jedoch keinen Vorteil daraus ziehen.
Nach 38. h3 wurde die Partie remis gegeben. Beide Spieler hatten in kritischen Momenten ihre Chancen verpasst. Die Stellung war dynamisch, jedoch ohne klare Gewinnperspektiven für eine Seite.

Zusammenfassung

Höhepunkte: Solides Eröffnungsverständnis beider Spieler. Im Mittelspiel taktische Möglichkeiten, die jedoch ungenutzt blieben. Schwächen: Entscheidende Fehler in kritischen Situationen verhinderten ein Durchsetzen von Vorteil. Fazit: Eine interessante Partie mit komplexen Mittelspielideen, aber keiner klaren Gewinnführung. Ein Remis war ein gerechtes Ergebnis.
Schlüsselzug der Partie: 24… Txe3 hätte Schwarz deutlichen Vorteil verschafft und möglicherweise den Ausgang der Partie geändert.

Empfehlung: Beide Spieler sollten an der Verwertung von Vorteilen und taktischer Genauigkeit in kritischen Momenten arbeiten.
Endergebnis: ½-½


Binsch – Gold

In einer selten gespielten Variante der italienischen Partie bei der Schwarz versucht, mit 3…Sd4 direkt Druck aufzubauen reagierte Weiß ruhig mit 4.c3, um den Springer zu vertreiben und das Zentrum zu stärken. Nach frühen Damentausch konnte Weiß ein starkes Zentrum aufbauen und plante, seinen Entwicklungsvorsprung auszunutzen. Schwarz wählte einen passiveren Aufbau. Dirk entwickelte Initiative, indem er seine Türme aktiv ins Spiel bringt. Nach Übernahme der Kontrolle über die offenen Linien und Optimierung der Position seiner weißen Figuren wurde Schwaz zunehmend in die Defensive gedrängt.

Der strategische Zusammenbruch kam mi 18 Lf8 nach Abtausch verliert Ole einen Bauern und den Überblick: Der Zug 23…h6 öffnet die Stellung weiter und erlaubt Weiß, seinen Vorteil entscheidend auszubauen. Anschließend nutzte Dirk mit präzisem Spiel die Schwächen in der schwarzen Stellung im Endspiel aus.

Zusammenfassung

Dirk Binsch nutzte seine Eröffnungsvorteil geschickt und zwang Ole Gold bereits im Mittelspiel zu ungenauen Zügen. Im Endspiel demonstrierte er hervorragende Technik und verwertete seinen Vorteil konsequent. Schwarz hatte Schwierigkeiten, aktives Gegenspiel zu finden, und fiel den strukturellen Schwächen und dem dynamischen Figurenspiel seines Gegners zum Opfer.
Ein lehrreiches Beispiel für die Bedeutung aktiver Figuren und der Kontrolle über offene Linien!

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    Von Andy F.